Neuere Geschichte
Die Markgrafenzeit
Die Burggrafen von Nürnberg teilten ihren wachsenden Herrschaftsbereich in das Oberland (das spätere Fürstentum Bayreuth) und das Unterland (später Fürstentum Ansbach) ein und wurden um 1415 zusätzlich mit der Verwaltung der Mark Brandenburg betraut. Damit verbunden war die Kurfürstenwürde. Sie nannten sich daraufhin Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach mit Sitz auf der Plassenburg.

Nach der Zerstörung der fünf Sparnecker Schlösser war der Weg frei für die endgültige Übernahme des Sparnecker Besitzes durch die übermächtigen Markgrafen im Jahre 1563. Sie richteten im Stockenrother Schloss ein Amt ein, das mit der Verwaltung betraut wurde.

Um das Jahr 1680 wurden die Ämter Münchberg, Stockenroth und Hallerstein zu einem Oberamt mit Sitz in Stockenroth zusammengefaßt.

Neben dem Sparnecker Schloss (unten) stand in Stockenroth zeitweise ein markgräfliches Jagdschloss (oben).

1731 verlegte der damalige Amtmann Johann Georg Hartung seinen Wohnsitz nach Sparneck in ein Amtshaus, das er an der Stelle des 1523 zerstörten Schlosses erbaute. Sein Schwiegersohn und späterer Amtmann Johann Siegmund Friedrich Feez errichtete 1763 ein weiteres, repräsentatives Amtshaus im Bereich der ehemaligen Vorburg, wo er ein altes Anwesen abreißen ließ (heutige Bäckerei Günther).

Das Stockenrother Schloss fiel 1762 der Spitzhacke zum Opfer. Das Oberamt Münchberg-Stockenroth-Hallerstein wurde 1779 aufgelöst und der Landeshauptmannschaft Hof zugeschlagen.

Als der kinderlose Markgraf Karl Alexander auf die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth verzichtete, kamen diese unter preußische Herrschaft (1792-1806). Freiherr von Hardenberg führte daraufhin im Jahre 1797 eine fortschrittliche Verwaltungsreform durch. Er gliederte das Fürstentum Bayreuth in sechs Kreise. Münchberg wurde Sitz eines Kammeramtes als Untergliederung im Kreis Hof. Weiterhin wurden innerhalb dieses Kammeramtes 14 Steuerdistrikte eingeführt, wobei erstmals Zell (mit seinen Außenorten) von Sparneck (mit Reinersreuth, Stockenroth und Immerseiben) abgetrennt wurde.

Die bayerische Zeit
Eine turbulente Phase begann mit den Feldzügen Napoleon Bonapartes, die am 8. Oktober 1806 Sparneck erreichten. Nach der preußischen Niederlage wurde in Bayreuth ein französischer Militärgouverneur eingesetzt.

Es folgte der Krieg Österreichs gegen Frankreich mit einer kurzzeitigen österreichischen Besatzung (1809).

Am 30. Juni 1810 schließlich übergab Frankreich die ehemals preußischen Provinzen Ansbach und Bayreuth an das Königreich Bayern, das Napoleon unterstützt hatte. Damit war die heutige politische Struktur geschaffen.

1817 erfolgte eine Neugliederung Bayerns in acht sog. "Kreise" (die späteren Regierungsbezirke). Der Obermainkreis mit Sitz in Bayreuth nannte sich ab 1837 Oberfranken.

Anfänge zur Selbstverwaltung der Landkreise gibt es seit 1829. Deren Struktur wurde zuletzt bei der Gebietsreform im Jahre 1972 geändert. Dabei verschwand der ehemalige Landkreis Münchberg und wurde dem Kreis Hof zugeschlagen.

Die Feingliederung in Kommunen mit Selbstverwaltungsrechten folgte dem Gemeindeedikt von 1818. Sparneck und Zell wurden zu getrennten Landgemeinden. Diese Einteilung wurde zuletzt anlässlich der Gemeindegebietsreform von 1978 verändert. Seither bilden Sparneck und Weißdorf eine Verwaltungsgemeinschaft mit Sitz in Sparneck.

Zum Sparnecker Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Reinersreuth, Stockenroth, Germersreuth, Immerseiben, Immershof, Grohenbühl, Rohrmühle, Saalmühle, Ziegelhütte, Einöden und Brandenstumpf (letzterer erst seit 1955).