Kirchengeschichte
Der Name "Münchberg" läßt auf eine Ordensgründung schließen, obwohl eindeutige Zeugnisse dafür fehlen. Die erste Pfarrei in Münchberg (Kirche St. Peter und Paul) wurde wohl von den Sparnecker Rittern um das Jahr 1240 eingerichtet und versorgte auch Weißdorf, Sparneck und Zell.

In Sparneck selbst gab es vermutlich eine kleine Kapelle im Schloss. Weißdorf (St. Maria) wurde dann als erste Pfarrei noch vor 1400 selbständig. Es folgte Zell, dessen Kirche (St. Gallus) im Jahre 1441 erstmalig Erwähnung findet.

Die Burgkapelle auf dem Waldstein (St. Wolfgang) wurde dagegen von der sehr alten Pfarrei Weißenstadt (früher Weißenkirchen) betreut. Dort wurde auch später die "Waldsteiner Kirchweih" mit Wallfahrten zum Waldstein gefeiert.

Friedrich von Sparneck stiftete in Sparneck ein Kloster, das er dem hl. Ägidius weihte. Es ist auf dem Holzschnitt von 1523 zusammen mit dem Klosterkirchlein (St. Veit) zu sehen. Kurz vor der Fertigstellung im Jahre 1477 starb der Erbauer und wurde in einer unterirdischen Gruft am Eingang der Kirche beigesetzt. Letztere wurde nach dem großen Brand von 1845 wiederentdeckt und die Grabplatte Friedrichs im heutigen Glockenturm aufgestellt.

Das Kloster wurde von Friedrichs Sohn Christoph fertiggestellt und von Mönchen des Karmeliten-Ordens bewohnt. Bis 1534 sind 15 Priore namentlich bekannt. Nach der Reformation verfiel es allerdings schnell wieder, wurde 1550 verkauft und später abgebrochen. Heute ist nicht mehr genau feststellbar, wo das Gebäude stand, das immerhin stattliche Ausmaße gehabt haben muß.

Die Klosterkirche wurde 1562 in eine evangelische Pfarrkirche umgewandelt. Um das Jahr 1695 baute man im Westen ein großes Schiff an sowie einen neuen, steinernen Turm. Die alte Kirche bildet nun den Chorraum der heutigen St. Veits-Kirche.